Von 1977 bis 1981 hat Franz-Josef Ripke für den SV Meppen gespielt. Einer der Höhepunkte war der Aufstieg in die Amateuroberliga Nord 1979. „Es war eine schöne Zeit“, erinnert sich der aus Damme stammende Amateur-Nationalspieler, der heute 70 Jahre alt wird. „Mein Leben bestand und besteht aus Fußball.“
Ripke hat den Weg über Werder Bremen ins Emsland gefunden. Die Grün-Weißen holten den pfeilschnellen Rechtsaußen als A-Jugendlichen von Damme an die Weser. Von 1973 bis 1975 lief Ripke unter Trainer Sepp Piontek viermal in der Bundesliga auf gegen Eintracht Frankfurt, Tennis Borussia Berlin, RW Essen und Borussia Mönchengladbach. Gegen Aufsteiger Berlin kam der Stürmer über 90 Minuten zum Einsatz. Beim Bremer 0:4-Debakel wurde nur Ripke von den Medien verschont. „Der Einäugige unter den Blinden“, erinnert er sich an eine Schlagzeile.
Ripke wurde dreimal für die Amateurnationalmannschaft nominiert. Unter Jupp Derwall kam er im März 1976 beim 1:0 in Offenburg gegen Österreich zum einzigen Einsatz. Zur Sturmreihe gehörten auch Rudi Seliger (MSV Duisburg) und Ewald Hammes (SG Wattenscheid). Ripke war dicht dran bei Werder. Es war ein Gespräch über die mögliche Zukunft bei den Profis geplant. Aber das kam nicht zustande. „Für mich war es der Zeitpunkt, etwas anderes zu machen.“ Dennoch habe er viel erlebt. „Das war eine tolle Zeit.“
So führte der Weg von der Weser an die Ems. „Ich habe den Wechsel nie bereut“, fühlte sich Ripke ausgesprochen wohl beim SVM. „Die Meppener haben sich sehr um mich gekümmert“, erinnert er sich nicht nur an das große Engagement des Managers Gerd van Zoest. Zugleich schätzte er die Kameradschaft der Mannschaft, zu der in den vier Jahren auch Hubert Hüring, „ein Führungsspieler, der eine klare Ansage machte“, Helmut Heuing, Peter Höfer oder Bernd Kugler gehörten.
Im ersten Jahr benötigte Ripke noch etwas Anlaufzeit. Das Team von Trainer Hermann Michel stieg 1978 als Vorletzter der Oberliga in die Landesliga ab. „Das war ein hartes Brot. Aber wir haben es gleich wieder hoch geschafft“, verweist der Rechtsaußen auf den sofortigen Wiederaufstieg. Nach der Aufstiegsrunde setzen sich die Meppener im Duell der Gruppenzweiten gegen den VfR Neumünster 4:1 durch. „Das haben wir uns erarbeitet.“ Vor großen Kulissen „haben wir viel Spaß und Erfolge gehabt.“
Besonders in Erinnerung geblieben sind Ripke auch andere Partien. Ein Duell gegen den FC St. Pauli, in der er gegen die Hamburger Vereinslegende Walter Frosch richtig gut aussah. Oder das Freundschaftsspiel gegen Werder Bremen, als ausgerechnet Ripke den 2:1-Siegtreffer erzielte. „Ich hatte einen guten Tag und konnte dem Ex-Verein zeigen, dass ich Fußballspielen kann.“
Nach vier Jahren verließ Ripke den SVM, weil er in Damme ein berufliches Angebot bekam als Platzwart für die Stadionanlage mit Tennisplätzen. „Sonst wäre ich wahrscheinlich Meppener geblieben.“ Gespielt hat er wieder für RW Damme. Danach hatte er Stationen auch als Trainer beim BV Quakenbrück, SV Holdorf, TSV Brockum, SV Emstek, SV Handorf-Langenberg, TSV Wetschen und SW Osterfeine. Ripke, der auch eine Frauenmannschaft coachte, blieb meist mehrere Jahre. Acht bei Osterfeine II, zwölf beim TSV Brockum, bei dem er eine Saison zusammen mit seinen Söhnen Michael und Mario in einer Mannschaft spielte.
Ripke ist noch fit. „Ich kann immer noch alles vormachen, was den Spielern hilft weiterzukommen.“ Das gilt aktuell für die C-Jugend von SW Osterfeine. „Ich habe Bock auf Fußball“, heißt das Motto des Dammers, der früher im Trikot mit der Nummer „7“ auflief.
Ripkes Interesse am SVM ist groß geblieben, auch wenn der Kontakt weniger geworden ist. „Ich schaue immer, wie Meppen gespielt hat.“ Zweimal hat er den Ex-Verein in den vergangenen Monaten gesehen: Beim NFV-Pokalfinalerfolg gegen BW Lohne und beim Punktspielsieg in Lohne.
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