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Uli Mentrup

Der SV Meppen gratuliert: Hermann Eiting wird heute 65


„Ich hatte beim SV Meppen eine sehr gute Zeit“, sagt Hermann Eiting, der heute 65 Jahre alt wird. Zu seinen Highlights zählen der Aufstieg in die 2. Bundesliga, zu dem er einen entscheidenden Treffer beisteuerte, und das Spiel gegen den FC Barcelona, bei dem er den Weg des späteren Weltstars Diego Maradona kreuzte.


Eiting spielte zwölf Jahre für den SV Meppen. 1976 kam er vom SV Esterwegen, lief ein Jahr unter Trainer Rainer Persike in der A-Jugend auf, danach wechselte er zu Hans-Dieter Schmidt in den Kader der Ersten. Für den SVM schoss er in 293 Spielen 47 Tore.


Beim „Jahrhundertspiel“ gegen den FC Barcelona im August 1982 war Eiting Gegenspieler des argentinischen Jungstars Diego Maradona, der vor 18.500 Zuschauern in Meppen die erste Partie für die Katalanen auf europäischem Boden bestritt. Deswegen war der Emsländer bis zu Maradonas Tod 2020 gefragter Gesprächspartner der Medien. Das Duell mit Barcelona bezeichnet Eiting als „super Sache für Meppen und auch für uns junge Bengel, die da spielen durften“. Trainer Schmidt habe seine Fußballer aufgefordert, vorsichtig zu sein, um keinen der Stars zu verletzten. Direkten Kontakt zu Maradona hatte Eiting nicht. „Der Tag ging so schnell vorbei.“


Eiting, der seine Karriere in der Offensive begann, rutschte in der Meppener Formation immer weiter nach hinten. Als SVM-Fuball-Denkmal Hubert Hüring 1984 seine Karriere beendete, übernahm Eiting den Liberopart. „Ich musste hinten rein, weil ich ziemlich der Älteste war.“ Unbewusst spielten die Meppener nach Eitings Erinnerung damals schon mit einer Dreier- oder Viererkette. Er hatte im Spiel „Drang nach vorne. Wenn man im Mittelfeld eine Überzahl schaffen konnte, hat das Vorteile gebracht.“


Absolutes Highlight für Eiting war der Aufstieg in die 2. Bundesliga 1987. Er hat alle acht Partien der Aufstiegsrunde von der ersten bis zur letzten Minute absolviert. Unvergessen ist sein Siegtor im Heimspiel gegen Erkenschwick, die erste von zwei gewonnenen Partien in der Qualifikation. In der 89. Minute traf er per Freistoß zum 2:1, löste eine Jubel- und Euphorie-Welle aus. „Darüber denke ich noch oft nach“, sagt Eiting. „Was die Mannschaft damals erreicht hat...“


Der Aufstieg mit Spielern nur aus der Region habe im Emsland einen „richtigen Fußball-Sprung“ ausgelöst. „Es war eine super Crew, nicht nur die Mannschaft, auch der Vorstand.“ Kontakte hat Eiting vor allem zu Torwart Hermann Rülander, gelegentlich zu Frank Faltin und Martin van der Pütten.


Eiting, der zeitweise vom erkrankten Bernd Deters das Kapitänsamt übernahm, war in den ersten 15 Zweitliga-Partien dabei, zog sich dann einen Muskelbündelriss zu, musste lange zuschauen. Nach dem Klassenerhalt verließ Eiting den SVM. Die Belastung war für den Polizeibeamten groß. Vor dem ersten Auswärtsspiel in Offenbach hatte er Frühdienst, fuhr danach nach Meppen und dann weiter mit dem Bus nach Offenbach. Nach dem Abendspiel ging es um 23.30 Uhrzurück ins Emsland. Am nächsten Morgen um 6 Uhr begann der Frühdienst. Eiting entschied sich für den Hauptberuf.


1988 wechselte der Fußballer für zwei Jahre zum Regionalligisten VfL Herzlake, dann zu Germania Papenburg. Danach war er Trainer auch bei BW Papenburg. Frisia Loga und TuS Weener führte er in die Landesliga, zum Abschluss coachte er den SV Surwold. „Da haben wir einiges erreicht.

Im Meppener Stadion war Eiting schon länger nicht mehr. Er habe die jungen Talente aus den eigenen Reihen im Kader der ersten Mannschaft vermisst, sagt er. Zufrieden hat er registriert, dass aktuell viele Spieler aus der U23 und vom Nachwuchsleistungszentrum eine Chance erhalten - und will bald wieder an seiner langjährigen früheren Wirkungsstätte vorbeischauen.


Hermann Eiting (l.) war bei der Partie des SV Meppen gegen den FC Barcelona Gegenspieler von Diego Maradona. Foto: Vinke



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