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Der SV Meppen gratuliert: Hubert Koopmann wird heute 65

Uli Mentrup

Foto: Privat
Foto: Privat

Er war einer von vielen Emsländern, die mit dem SV Meppen 1987 völlig überraschend in die 2. Bundesliga aufgestiegen sind. Dabei waren die Voraussetzungen nicht gerade einfach. „Ich hatte einen Job mit Früh-, Spät- und Nachtschicht, auch am Wochenende“, sagt Hubert Koopmann, der heute 65 Jahre alt wird.


„Ich bin manchmal sonntagsmorgens von der Nachtschicht nach Hause gekommen, habe eine Stunde geschlafen, bin dann mit nach Hamburg gefahren und hatte abends wieder eine Nachtschicht“, erinnert sich der Borkener, der beim Kraftwerk gearbeitet hat. Er war überwiegend zweiter Torwart hinter Bernd Kugler und Hermann Rülander. Aber er hatte seine Einsätze in der Oberliga und in der 2. Liga. „Wir haben viel Spaß gehabt. Ich bereue es nicht. Ich habe durch den Fußball viel gesehen und erlebt. Dafür bin ich dankbar“, sagt der Keeper, der andere Angebote ablehnte.


Koopmann war immer Torwart, schon beim SV Hemsen. In seiner Anfangszeit waren die MItspieler dort bis zu fünf Jahre älter. Als C-Jugendlicher wechselte er auf Empfehlung eines Nachbarn, der ihm gesagt habe: „Wenn du etwas werden willst, musst du zum SV Meppen gehen.“ Dort erkannte Trainer Werner Schaar Koopmanns Talent. Die Bleiwesten im Training waren ungewohnt.



Foto: Hans Vinke (Archiv)
Foto: Hans Vinke (Archiv)


Nach der Jugend wollte Koopmann zurück zum SV Hemsen. Als Hans-Dieter Schmidt 1978 ein Probetraining absolvierte, lud Manager Gerd van Zoest den Keeper ein. Danach ließ sich Koopmann zum Bleiben überreden. Er gehörte zur zweiten Mannschaft und war zunächst dritter Torwart der Ersten.


Als Stammtorwart Kugler sich im Spiel gegen den TuS Lingen das Schienbein brach, kam Koopmann zur Premiere. Es folgten weitere Spiele. 1979 stieg der SVM wieder in die Amateuroberliga auf. Wie viele Partien Koopmann in der Oberliga gemacht hat, weiß er nicht. Es waren wohl mehr als 50.


Unvergessen bleibt für den Torwart die Oberliga-Meisterschaft und der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Darüber staunt er noch heute . „Man glaubt ja gar nicht, was da passiert ist. Es hat sich so viel verändert.“ Die Anerkennung war groß. „Die Mannschaft, die ihr habt, die kann sich keiner zusammenkaufen“, erinnert sich der Spieler an die Worte einiger Trainer. „Das war ein Glücksfall“, weiß er selbst.


In der 2. Bundesliga hat Koopmann 20 Partien bestritten. Als sich Rülander am Rücken verletzte, kam sein Stellvertreter im Oktober 1987 gegen Ulm zur Premiere. Sein drittes Spiel ist sein absolutes Highlight: Das Derby beim VfL Osnabrück vor „fast 22.000 Zuschauern. Das bleibt im Gedächtnis. Dafür macht man es.“ Auch wenn Koopmann andere wichtige Partien bestritten hat, wie etwa das Freundschaftsspiel gegen den FC Barcelona oder das Zweitliga-Duell mit Schalke 04. Mehrere tausend Emsländer begleiteten die Meppener an die Bremer Brücke. Ärgerlich die drei Gegentore von Heikko Glöde, „dieses vermaledeite 2:3“, bei dem die Tore von Josef Menke und Marko Myyry nicht reichten.


Ein Mittelfußbruch bei der Arbeit beendete die Karriere von Koopmann, der mittlerweile Halbprofi war. Es war unklar, ob er überhaupt weitermachen konnte. Die Abschlussfahrt 1990 hatte er bereits mit organisiert. Später spielte er noch in der zweiten Mannschaft, die er auch ein Jahr trainierte.


Als Torwart- und Co-Trainer folgte Koopmann Wilfried Köther zu BW Papenburg. Später trainierte er den SV Hemsen, stieg mit dem Team auf und wieder ab. Danach war er etliche Jahre Jugendobmann, coachte daneben die D- und dann die C-Jugend. Nach einer kurzen Pause übernahm er noch einmal die Herrenmannschaft. „Ich bin als Jugendspieler trainiert worden. Jeder kann etwas zurückgeben“, lautet seine Devise.

Bei Spielen des SV Meppen schaut Koopmann gelegentlich zu. „Früher musste alles hinter dem Fußball zurückstehen, heute sind andere Dinge wichtiger“, bekennt er. Er hat noch etliche Kontakte, besonders zu Bernd Deters, Josef Menke, Heiner Beckmann und Jürgen Meiners.

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