Robert Thoben hat die meisten Zweitligaspiele für den SV Meppen bestritten und auch die meisten Tore in der Liga für die Emsländer geschossen. „Darauf bin ich stolz“, sagt der Offensivspieler, der heute 60 Jahre alt wird. „Es ist alles sehr gut gelaufen für mich“, ist er zufrieden mit seiner Karriere.
Thoben war für den SV Meppen fast drei Jahrzehnte aktiv. Als Spieler in der ersten und der zweiten Mannschaft, als Co-Trainer und Trainer. Der in Liener geborene Spieler, vor dessen Haustür ein Trainingsplatz lag, ist 1984 über SW Lindern und den BV Cloppenburg zum SVM gekommen. Vorher hat er seine Ausbildung als Maschinenschlosser abgeschlossen.
Thoben gehört zu den Aufstiegshelden in die 2. Liga, in der er in 361 Spielen 61 Tore erzielt hat. Mit 474 Partien belegt er den zweiten Platz in der ewigen Einsatzbestenliste des SVM. Nach einem kurzen Intermezzo in der Saison 1999/2000 bei Eintracht Nordhorn holte Trainer Wilfried Köther ihn zur zweiten Mannschaft. Später bildete Thoben mit dem aktuellen SVM-Sportvorstand Heiner Beckmann und „Mister Meppen“ Josef Menke ein Trainerteam (bis 2012).
Highlight von Thobens Fußballer-Karriere war der Aufstieg 1987 in die 2. Bundesliga. Völlig überraschend qualifizierte sich der SVM hinter Remscheid, der haushohe Favorit Hertha BSC patzte. Nach dem entscheidenden Sieg in Erkenschwick wurden die Spieler nach der Rückkehr ins Emsland auf den Schultern getragen, erinnert sich Thoben Die Unterstützung der Fans ist für ihn damals wie heute ein besonderes Phänomen in Meppen.
Die Spieler erhielten Einheitsverträge (1100 oder 1200 DM), die meisten hatten zumindest in den ersten Jahren einen anderen Hauptberuf. „Das ist heute fast unvorstellbar“, weiß der Fußballer, dessen Markenzeichen der Übersteiger war. Der Aufstieg erschien wie ein Fußballmärchen, zumal die Emsländer entgegen vielen Erwartungen elf Jahre in der zweithöchsten Liga blieben. „Der Anfang war nicht leicht, aber dann haben wir gemerkt, dass der Unterschied gar nicht so groß ist“, erinnert sich Thoben.
Ein Zufall war der Aufstieg für den Meppener aber nicht. Schließlich habe sich die Mannschaft in der damaligen Oberliga Schritt für Schritt weiter entwickelt. Beim Länderpokalsieg 1987 stellte der SVM allein sieben Spieler im niedersächsischen Aufgebot.Meppen habe einen starken Kader gehabt, mit Rainer Persike einen sehr guten Trainer sowie einen rührigen und weitsichtigen Vorstand um Präsident Wolfgang Gersmann, Manager Gerd van Zoest, Schatzmeister Josef Niemann oder Geschäftsführer Paul Schmolke, sagt Thoben.
„Jede Partie für sich war ein Höhepunkt“, erinnert sich der Linksfuß an die Aufstiegsrunde. Obwohl er wie beim Länderpokal nicht topfit war, wirkte er jedes Spiel mit. Mit dem Aufstieg begann der Kampf gegen den Abstieg. „Der war sehr intensiv. Es hat ja niemand den Meppener Feierabendfußballern zugetraut, dass wir uns durchsetzen könnten.“ Highlights waren Partien gegen Bundesligaabsteiger wie Schalke 04, 1860 München oder 1. FC Kaiserslautern mit dem 6:7 am Betzenberg, dem bis heute torreichsten Spiel der 2. Liga, oder die Derbys gegen den VfL Osnabrück.
Thoben ist die komplette Zweitliga-Zeit beim SVM geblieben, weckte aber auch bei anderen Clubs Interesse. Schon in der Jugend spielte er bei Werder Bremen vor. „In Hannover und bei Hertha BSC hätte ich Verträge unterschreiben können“, erinnert er sich genauso wie an ein Techtelmechtel mit dem VfL Bochum und dem Hamburger SV. Geschmeichelt fühlte er sich nach einem Anruf von FreiburgsTrainer Volker Vinke.
Thoben hat nicht bereut, dass er in Meppen geblieben ist. Zu vielen ehemaligen Mitspielern hat er noch sehr gute Kontakte. Die Spiele des SVM verfolgt er regelmäßig.
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