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Der SV Meppen gratuliert: Walter Wiethe wird heute 85

SV Meppen

Foto: Privat
Foto: Privat

Gut 30 Fußballer haben im Seniorenbereich für die alten Rivalen SV Meppen und VfL Osnabrück gespielt. Einer von ihnen ist Walter Wiethe, der von 1972 bis 1974 für die Emsländer in der zweithöchsten Liga auflief. „Es war wunderbar, ich habe mich dort immer wohlgefühlt“, sagt der flinke Abwehrspieler, der heute 85 Jahre alt wird.


Wiethe kickte in den zwei Jahren beim SVM mit drei Spielern, die zwischen den blau-weißen und den lila-weißen Farben wechselten: Hubert Hüring, Friedhelm Holtgrave und Lothar Gans. Der Abwehrspieler, dessen Karriere im Angriff begann, kam schon als Jugendlicher zum VfL. 1960 schaffte er den Sprung in die erste Mannschaft. In seinen letzten Jahren bei den Lila-Weißen wurde er dreimal Meister und einmal Vizemeister. In der Saison 1971/72 wurde er von Trainer Erwin („Ata“) Türk aussortiert - und erhielt prompt einen Anruf von Meppens Manager Gerd van Zoest.


Der SVM war gerade in die Regionalliga Nord zurückgekehrt. Als Vizemeister der Landesliga Niedersachsen - fünf Punkte hinter dem VfB Oldenburg - schaffte er die Qualifikation zur Aufstiegsrunde, in der sich die Mannschaft von Trainer Hermann Michel vor Bergedorf 85, dem Blumenthaler SV und Schleswig 04 durchsetzte. Erst am letzten Spieltag zog Meppen mit einem 4:0-Heimsieg vor gut 10.000 Zuschauern an Bergedorf vorbei.



Foto: Hans Vinke (Archiv)
Foto: Hans Vinke (Archiv)


Mit Hüring, der nach einer Saison an der Bremer Brücke zurückkehrte, fand der 32-jährige Wiethe den Weg ins Emsland. Der vielseitige und erfahrene Fußballer passte bestens in den Meppener Kader. Er erwies sich auch als geschickter Verhandlungsführer in eigener Sache. Nachdem der Klassenerhalt 1973 perfekt war, erfüllte sich Wiethe einen Traum: Er kaufte sich einen Porsche 924. „Die Hälfte des Preises hat der SV Meppen bezahlt“, schmunzelt er.

Dabei sah es noch zur Winterpause aus, als ob sich Kämpfer und Dauerrenner Wiethe verzockt hätte. Denn nach der Hinrunde waren die Emsländer Schlusslicht der Tabelle. Sie sammelten viel Lob, aber nur wenige Punkte. Mit Stürmer Willi Götz (Hannover 96) und dem Defensivspieler Friedhelm Holtgrave (VfL Osnabrück) wurden zwei wichtige Verstärkungen geholt. Die Blau-Weißen setzten sich von den Abstiegsrängen ab und wurden Tabellen-Zehnter. Die Fans feierten den Klassenerhalt ausgelassen.


Wiethe war in beiden Derbys gegen seinen Ex-Verein dabei, der hinter dem FC St. Pauli Vizemeister wurde. In Osnabrück schoss Wiethe das 2:1 für Meppen, doch die Emsländer verloren trotz zwischenzeitlicher 3:1-Führung noch 3:4. Im Hindenburgstadion unterlagen sie vor 10.000 Zuschauern 0:3.


In Wiethes zweiter Saison verpasste der SV Meppen die erträumte Qualifikation zur zweigeteilten 2. Bundesliga, die 1974 startete. Es war in schwieriges Unterfangen: Weil der SVM in der Fünfjahreswertung zu wenig Punkte gesammelt hatte, hätte er einen der ersten beiden Plätze belegen müssen. Im März 1974 zog der Verein seine Bewerbung offiziell zurück. Am Saisonende war Meppen Achter.


Coach Michel musste lange auf Publikumsliebling Wiethe verzichten. Der hatte sich bei einem Training während der Mannschaftsfahrt nach Spanien einen Mittelfußbruch zugezogen. Doch die Erinnerung an die Zeit im Emsland bleibt positiv. Vor allem die Begeisterung auf den Rängen hat er in Erinnerung behalten: Die sei so groß gewesen, „dass in Meppen die Brandsalbe knapp wurde. Unsere Zuschauer brauchten die regelmäßig, weil sie sich im Stadion die Hände wundgeklatscht haben.“

 

 

 
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