Die Zweitliga-Fußballerinnen des SV Meppen haben gestern Nachmittag ganz knapp eine Pokalsensation verpasst. Das Team des neuen Cheftrainers Thomas Pfannkuch unterlag dem Erstligisten FC Carl Zeiss Jena in der zweiten Runde des DFB-Pokals im Elfmeterschießen mit 3:4. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte es 1:1 (0:0) geheißen.
Von Beginn an hielt die junge Pfannkuch-Elf gegen den Bundesliga-Aufsteiger gut mit und lieferte den favorisierten Gästen eine Partie auf Augenhöhe. Im ersten Spielabschnitt hatten die Meppenerinnen sogar Vorteile. In einer gutklassigen Begegnung bei herrlichem Spätsommerwetter sahen die 446 Besucher in der Hänsch-Arena den ersten richtigen Aufreger nach einer halben Stunde.
Meppens Marleen Kropp wurde auf der rechten Seite freigespielt und kurz vor dem Strafraum von der herauseilenden Jena-Torhüterin Jasmin Janning zu Fall gebracht. Obwohl die Meppener Bank und die Haupttribüne eine Notbremse sah, beließ es Schiedsrichterin Sarah Willms bei einer gelben Karte. Der folgende Freistoß aus gut 18 Metern von Selma Licinca ging knapp über das Tor. Der Gast aus Thüringen, bei dem die Ex-Meppenerin Toma Ihlenburg in der Innenverteidigung stand, schien überrascht vom mutigen Auftritt des jungen SVM-Teams.
Ähnliches Bild nach dem Seitenwechsel: Meppen suchte den Weg nach vorne und kam nach 49 Minuten zur verdienten Führung. Virag Nagy setzte sich auf der rechten Seite durch und legte den Ball zurück auf Sonja Lux. Die 20-Jährige traf von der Strafraumgrenze zum 1:0. Danach wurde Jena offensiver. Trainer Florian Kästner wechselte doppelt, und sein Team kam nun näher an das Meppener Tor. Als die aufmerksame SVM-Abwehr das erste Mal Platz ließ, erzielte die kurz zuvor eingewechselte Nicole Woldmann aus kurzer Distanz den Ausgleich (64.).
Jetzt hatte der FCC mehr Ballbesitz, der SVM kam aber immer wieder zu gefährlichen Kontern. Ein Treffer fiel jedoch nicht mehr. Darum ging es in die Verlängerung, zu deren Beginn die blau-weißen Anhänger gleich doppelt den Torschrei auf den Lippen hatten. Nach Miyoshi-Vorarbeit traf zunächst Kropp den Ball nicht richtig, den Nachschuss setzte Virag Nagy an den Pfosten. Und auch die letzte Torchance der intensiven Partie hatte der aufopferungsvoll kämpfende und hinten gut stehende Gastgeber. Doch FCC-Torhüterin Janning rettete mit einer Glanztat kurz vor Ende der Verlängerung ihr Team ins Elfmeterschießen.
Dort nahm die Spannung noch einmal zu. Jasmin Janning konnte gleich drei Mal parieren, während SVM-Torhütertalent Thea Farwick „nur“ einen Elfer abwehren konnte. So setzte sich in einer spannenden Partie, die weit mehr als 446 Zuschauer verdient gehabt hätte, am Ende der Favorit glücklich durch. Thomas Pfannkuch: „Die Mädels haben eine richtig geile Leistung abgerufen, die ganz großen Respekt verdient.“
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