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Guido van Zoest

Überragende Meppener Leistung wird nicht belohnt

Mit einem überragenden Auftritt hat der SV Meppen heute Nachmittag den gerade frisch gekürten DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg an den Rand einer Niederlage gebracht. Vor 3744 Zuschauern in der Hänsch-Arena gingen die Emsländerinnen zweimal in Führung. In der vierten Minute der Nachspielzeit traf DFB-Kapitänin Alexandra Popp zum 3:2-Enstand.


Im Vergleich zum Pokalfinale nahm Wolfsburg-Coach Tommy Stroot fünf Änderungen vor. Unter anderem blieben die Nationalspielerinnen Lena Oberdorf, Alexandra Popp und Svenja Huth zu Spielbeginn auf der Bank. Meppen war von Beginn an gut im Spiel und schaffte es gegen dominante Wölfinnen immer wieder, offensiv Nadelstiche zu setzen.


Als die Wolfsburgerinnen die Partie besser unter Kontrolle bekamen, brachte Sarah Schulte ihr Team nach einer halben Stunde in Führung. Von Mai Hirata freigespielt, setzte sich die heute in offensiverer Rolle aufgebotene SVM-Kapitänin gegen Joelle Wedemeyer durch und schlenzte das Spielgerät von der Strafraumkante unhaltbar für Nationaltorhüterin Merle Frohms in den rechten Winkel. Die „Wölfinnen“ zeigten sich überrascht vom starken Meppener Auftritt. „Mädels, Ihr führt 1:0 gegen einen Champions-League-Finalisten“, stimmte Carin Bakhuis ihr Team in der Kabine auf die zweiten 45 Minuten ein. 


Den ersten Abschluss nach der Pause verzeichneten dann wieder die Schützlinge der SVM-Cheftrainerin. Die herausragende Sarah Schulte brachte den Ball kurz nach Wiederanpfiff aber nicht auf das Tor. Durchatmen nach 53 Minuten: Die schnelle VfL-Stürmerin Ewa Pajor setzte sich nach Pass von Wedemeyer gegen „Lissy“ Weiss durch und legte quer auf Rebecka Blomqvist. Doch die Schwedin traf aus eineinhalb Metern vor dem leeren Tor nur die Latte.


VfL-Coach Tommy Stroot reagierte, brachte mit der Hereinnahme Alexandra Popp für Jule Brand sowie Pauline Bremer für Tabea Waßmuth die Erfahrung aus 148 Länderspielen auf den Rasen. Wolfsburg bestimmte nun die Partie gegen einen leidenschaftlich kämpfenden SV Meppen. Nach 63 Minuten der verdiente Ausgleich: Die kopfballstarke Niederländerin Jill Roord stieg nach einem Eckstoß von rechts im Fünfmeterraum am höchsten und köpfte den Ball platziert in das Meppener Tor.


Noch zweimal Weltklasse warf der VfL in der Schlussviertelstunde in Person von Lena Oberdorf und Svenja Huth in die umkämpfte Begegnung. Bei Sarah Schulte, die ein unglaubliches Laufpensum absolvierte und ihren Mitspielerinnen ließen andererseits die Kräfte nach, wodurch sich für die Gäste Freiräume ergaben. „Es war klar, dass Wolfsburg nachlegen kann und uns die Kraft immer mehr fehlen würde“, so Bakhuis. Satt der spielbestimmenden Gäste trafen allerdings die Gastgeber: Lisa Josten spekulierte auf den Rückpass von Dominique Janssen auf deren Torhüterin, umkurvte Frohms und traf zum nicht unverdienten 2:1 für den SVM (84.).


Der Jubel auf der Trainerbank und auf den Tribünen war groß. Meppen schnupperte an der wohl größten Sensation der Vereinsgeschichte. Doch der Pokalsieger kam zurück in die Partie. Einen weiten Einwurf von Sveindis Jonsdottir verlängerte Popp mit dem Kopf zu Bremer, die ebenfalls per Kopf über Torhüterin Laura Sieger hinweg zum 2:2 traf. Danach drängten die Wölfinnen auf den Siegtreffer - und trafen in der vierten Minute der siebenminütigen Nachspielzeit. Einen langen Ball von Bremer konnte Weiss mit dem Kopf nicht klären, Popp gelang per überlegtem Heber der 3:2-Endstand.


Mit stehendem Applaus verabschiedeten die Fans auf der prallvollen Haupttribüne die Meppenerinnen nach dem Abpfiff. „Wir können mit erhobenem Kopf vom Platz gehen“, sagte Sarah Schulte, die vor Anpfiff für ihre 275 Pflichtspiele im SVM-Trikot geehrt wurde. Bakhuis: „Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft. Das nehmen wir mit zum letzten Spiel in Frankfurt nächste Woche."

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